Welcher Bodengrund ist der richtige?

Ein paar Gedanken vorab zum Thema Bodengrund.

Spätestens dann wenn das mit der Garnelenhaltung nicht funktioniert, fängt man über die Wahl seines Bodengrundes Gedanken zu machen!

Bodengründe gibt es für Aquarien wie `Sand am Meer´!

Welcher ist jetzt für meine Bedürfnisse der richtige?

Dies hängt natürlich auch von den Tieren ab die in einem Becken gepflegt werden sollen ab.

Gehen wir von der Garnelenhaltung aus, so sind eigentlich alle handelsüblichen Bodengründe wie Kies (naturbelassen), Sand, Lavasplitter, usw. bedenkenlos für die Garnelenhaltung zu gebrauchen.

Von farbigem Kies raten wir ab, da er in Verdacht steht für den ein oder anderen Tot bei Garnelen verantwortlich zu sein.

Man sollte aber bei sehr grobem Kies beachten, dass Futterreste in die Zwischenräume gelangen können und so mit der Zeit ggf. die Wasserwerte schlechter werden - was unseren Tierchen oftmals nicht gut bekommen.

Es gibt aber auch aktive Bodengründe für z.Bsp. besonderen Pflanzenwuchs  von ADA und Co.

oder die zweckentfremdete Bonsaierde `Akadama´ oder  Red Bee Bodengrund von Shirakura oder anderen Herstellern.

Letztere wurden speziell für die Haltung und Zucht von Hochzuchtgarnelen wie z.Bsp. Bee´s entwickelt.

Der Unterschied von den aktiven Bodengründen zu herkömmlichen ist die positive Beeinflussung der Wasserwerte auf die jeweiligen Wunschwerte.

 

Hier ein paar Erfahrungen die wir mit den verschiedenen Bodengründen gemacht haben.

Kies

Unseres Erachtens eine optisch schöne Möglichkeit.

Der Vorteil von Kies ist, dass Pflanzen recht gut darin Halt finden (vor allem in der Anfangsphase).

Desweiteren kann man Kies recht günstig bekommen - muss nicht aus der Aquariumabteilung sein, einfach mal im Baumarkt schauen was es da sonst noch für Kies gibt!

Wichtig ist nur, er darf nicht kalkhaltig sein, ansonsten könnten unsere Tiere und Pflanzen darunter leiden da er nach und nach das Wasser auf härten könnte!

Am besten mit dem Verkäufer sprechen!  

Wir haben am Anfang alle unsere Becken mit Naturkies betrieben, hat einwandfrei funktioniert wenn man regelmäßig den Mulm absaugt!

 

Sand

Irgendwann war uns dann der Kies zu grob - etwas Neues musste her.

Sand kann sehr edel wirken vor allem weißer oder schwarzer.

Vor allem unseren kleinen Garnelen wirken auf so einem Grund wirklich schön.

Leider halten Pflanzen nicht so gut im Sand.

Bei Sand kann die Fütterung gut kontrolliert werden da Futterreste immer offen ersichtlich sind.

So kommt es weniger zur Überfütterung.

Von Zeit zu Zeit sollte aber auch dieser Bodengrund gereinigt werden – hier kann man aber auch gut für sich arbeiten lassen in dem man einige Turmdeckelschnecken einsetzt die den Bodengrund regelmäßig belüften!

Lavasplitter

Kann einen sehr natürlichen Lock haben.

Klein geriebene Lavasteine mit einer Korngröße von 2-5 Millimeter sind eine       

weitere Alternative zum Kies und Sand.

Auf diesen Bodengrund bin ich im Obi in der Gartenabteilung aufmerksam geworden.

Das Preisleistungsverhältnis ist unschlagbar!!!

20 Liter für ca. 2€ gibt es aber nicht immer.

Ein 30 Liter Cube ist beim mir mit Lavasplitter/Kies eingerichtet worden – ich find es richtig klasse.

Mein 300 Liter Becken (wenn es mal da ist) wird auch damit bestückt, da der Bodengrund relativ leicht ist (im Verhältnis zu Sand und Kies) und er Bakterien eine riesige Oberfläche anbietet um sich an zu sieden.

Bee Soils/Akadama

Obwohl sich meine Crystal Reds und Bees auf Sand + Osmosewasser sehr wohlgefühlt hatten, habe ich mich irgendwann für einen aktiven Bodengrund von Shirakura entschieden!

Ich glaub es lag mitunter daran, dass diese zur der Zeit noch recht neuen Bodengründen in diversen Foren als der Allheilsbringer für die Bienenzucht angepriesen wurde.

Mittlerweile gibt es verschiedenste Meinungen über die aktiven Bee Bodengründe.

Mache schwören darauf  da Sie enorme Zuwachsraten haben – andere Raten davon ab, da es kaum positive Eigenschaften gebracht hat.

Ich zähl mich zu den letzteren.

NEVER CHANCE A RUNNING SYSTEM!!!

Eigentlich gab es keinen wirklichen Grund die aktiven Soils zu nutzen – außer eben um seinen eigenen Erfahrungen zu sammeln.

Mittlerweile bin ich zum Entschluss gekommen, dass die Bee Soils mit Sicherheit ihre Berechtigung haben. Aber nur wenn sich derjenige der Sie nutz sich mit der Wasserchemie auskennt und genau weiß was er macht!

Bei falscher Handhabung kann es zu starken Schwankungen der Wasserwerte kommen.

Am Anfang sind die Becken mit dem Red Bee Soil gut gelaufen -  viele Babys sind durchgekommen.

Irgendwann sind dann im regelmäßigen Abständen immer mehr Elterntiere gestorben bis 2 komplette Stämme von Red Bee über den Jordan waren.

Im nach hinein lag es wahrscheinlich am veränderten Wasserwechsel Verhalten.

In den ersten Monaten lies ich beim Wasserwechsel, mein aufbereitetes Osmosewasser tröpfchenweise per schlauch in meine Becken.

Irgendwann war mir dies zu aufwendig und ich schüttete das Wasser per Gießkanne zu.

Ab diesem Zeitpunkt glaub ich ging es dann mit dem Garnelensterben los.

Lange dachte ich, dass meine Salzmischung nichts taugt.

Dann hab ich den Ansatz der Überfütterung verfolgt (dies ist aber ein anderes Thema).

Sprich ich hab vermutet, dass die Keimdichte in den Becken aufgrund zu starker Fütterung zu hoch ist. Ich verringerte die Fütterung drastisch = meine Tiere wurden nur noch 2 mal die Woche gefüttert!

Dies hat erst einmal geholfen.

Trotzdem sind aber dann immer mal wieder ein paar Tiere gestorben.

Wer hier mehr wissen möchte kann sich in einigen Foren diesbezüglich austoben z. Bsp. im www.Garnelenforum.de.

ADA Soils

3 meiner Becken wurden 2  Jahre mit ADA Soils betrieben.

Focus hierbei war aber ganz klar einen optimalen Pflanzenwuchs zu haben.

Die Einlaufsphase war etwas schwierig, da sich in Verbindung mit viel Licht sehr schnell Algen gebildet hatten. Wenn man hier aber alles richtig macht, sind die ADA Bodengründe echt zu empfehlen.

Super Wachstum der Pflanzen. Ist aber auch nichts für Anfänger.

Mann sollte auch hier wissen was man tut – vor allem wenn man Starklichtbecken betreibt,

da ein hohes Maß an Dünger wie Micros und Macros und natürlich Co2 benötigt werden.

Fehlt hier etwas kommt es wieder relativ rasch zur Algenbildung.

Mehr Info bezüglich perfekten Pflanzenwuchs, Dünger, Algen, … finden Sie in dem Forum www.flowgrow.de.

Hier habe ich wirklich wichtige Tipps bekommen.

Kein Bodengrund

Eigentlich nur für die reine Zucht von Garnelen geeignet!

Vor kurzem bin ich auf einen interessanten Artikel von einem erfolgreichem Garnelenzüchter gestoßen der im Detail erklärt hat, wie er große Erfolge im Aufziehen auch von schwierigeren Arten feiert.

Ein wichtiger Punkt hierbei war, wie schon oben einmal angesprochen, eine geringe Keimdichte in den Becken zu erreichen.

Dies gelingt unter anderem in dem man die Fütterung anpasst und die Reste sofort wieder entfernt.

Das funktioniert bei einem Becken ohne Bodengrund natürlich sehr gut.

Die Becken sind bei dem Züchter nur mit einer Wuzel bestückt.

Sie werden ohne Licht betrieben.

Persönlich haben wir noch keine Erfahrungen mit solch einem Becken gesammelt.

Ich bin aber gerade dabei, eines meiner Bee Becken für solche Zwecke um zu funktionieren.